68259 Mannheim-Feudenheim Dr. Bernd Abendschein: bernd(at)praxis-abendschein.de
Dipl.-Psych. Isabella Abendschein: isabella(at)praxis-abendschein.de
Eine depressive Erkrankung kann „von außen“ dennoch sehr unterschiedlich aussehen. Manche Menschen ziehen sich stark zurück, gehen kaum noch vor die Tür und fühlen sich motivations- und antriebslos. Andere hingegen reagieren auf die emotionalen Veränderungen durch die Erkrankung, indem sie ihre Anstrengungen noch einmal ganz besonders verstärken, um „alles gut und perfekt zu machen“, „bloß nicht anzuecken“, „es allen recht zu machen“. Oftmals entwickelt sich eine depressive Episode sehr schleichend und wird zunächst von Betroffenen nicht wahrgenommen oder auch vor sich selbst und anderen verneint („So schlimm ist es doch gar nicht!“, „Eigentlich müsste es mir doch gut gehen!“). Eine depressive Erkrankung ist von außen eben auch nicht sichtbar, wie beispielsweise ein gebrochenes Bein. Daher kann es auch leicht passieren, dass man sich selbst sagt: „Eigentlich muss ich mich doch einfach zusammenreißen und mich nicht so anstellen!“ oder dass man von Anderen gut gemeinte Ratschläge erhält wie: „Geh doch mal spazieren, entspann´ dich einfach mal, nimm dir doch das alles nicht so zu Herzen!“. Viele Erkrankte haben dann das Gefühl, nicht verstanden zu werden und Angehörige fühlen sich leicht hilflos, wenn der Zustand des Betroffenen sich einfach nicht bessert.
Bei einer depressiven Entwicklung kann leicht ein Zustand entstehen, aus dem man nicht so einfach wieder herauskommt und bei dem eine Behandlung hilfreich und notwendig ist. Es ist sehr sinnvoll, wenn Sie eher früher als später eine geeignete Behandlung aufsuchen.